Wie Sie Ihr E-Commerce-Geschäft international ausbauen

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Dies ist ein Gastartikel von Ryan Gould, Vizepräsident Strategie- und Marketing-Services bei elevationb2b. – Die Welt des E-Commerce wird immer größer und das nicht nur in den Vereinigten Staaten. Laut JP Morgan ist der E-Commerce-Markt in den USA mit einem Wert von ungefähr 744,1 Milliarden Dollar der zweitgrößte der Welt. Auf Platz eins befindet sich China, dessen E-Commerce-Branche 1,15 Billionen Dollar wert ist. Das ist eine Menge Geld, doch da 78 % der US-Bürger bereits Online-Shopping betreiben, scheint es durchaus sinnvoll, sich nach einem noch größeren Markt umzuschauen. Willkommen globaler E-Commerce!

Das Internet sorgt dafür, dass jede Art von Business nur einen Klick entfernt ist, ganz egal in welchem Land dieses seinen Hauptstandort hat. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce relativ einfach, international zu expandieren. Im Großen und Ganzen benötigt man dafür nur eine Übersetzung und lokalisierte Zahlungs- und Lieferoptionen, um internationale Kunden zu bedienen, doch eine solide globale Marketing-Strategie kann Ihnen helfen Fuß zu fassen und mit lokalen Geschäften, die in Übersee bereits florieren, mitzuhalten. Folgende Tipps unterstützen Sie bei der Expansion von Ihrem E-Commerce-Business im Ausland.


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Erstellen Sie einen „glokalisierten“ Plan

Glokalisierung (engl. Glocalisaton), eine Wortkreuzung aus Globalisierung und Lokalisierung, wird verwendet, um ein globales Produkt oder einen globalen Service zu beschrieben, das/der angepasst wurde, um lokale Märkte bedienen zu können. Das ist eine wichtige Strategie, um mit einem E-Commerce-Business auf globaler Ebene Erfolge zu verzeichnen. Denn seien wir einmal ehrlich: Unterschiedliche Menschen an unterschiedlichen Orten haben unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse, Sie müssen Ihr Angebot also sehr  wahrscheinlich anpassen, um diese Wünsche zu erfüllen.

Im großen Rahmen konnte man dies bereits bei McDonald’s sehen. Obwohl es sich dabei nicht wirklich um eine E-Commerce-Marke handelt, hat das Unternehmen einen äußerst erfolgreichen Glokalisierungsplan. So hat es beispielsweise eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten – wie den Big Spicy Paneer und den veganen McAloo Tikki – zu seinem Sortiment in Indien hinzugefügt, wo ein Großteil der Bevölkerung vegetarisch ist. In den Vereinigten Staaten bietet McDonald’s hingegen kein einziges veganes Gericht an.

Um Ihren Glokalisierungsplan erstellen zu können, müssen Sie ein wenig Marktforschung betreiben. Schauen Sie sich die Konkurrenz an und finden Sie heraus, was sie der lokalen Bevölkerung, die auch Sie demnächst bedienen möchten, bietet. Bei einigen E-Commerce-Unternehmen, zum Beispiel aus dem Bereich Mode, können Trends leicht abweichen. Bei anderen hingegen, zum Beispiel aus dem Bereich Unterhaltungselektronik, kann es unterschiedliche elektrische Anforderungen geben. Alles in allem kann Glokalisierung teuer sein, es ist also ratsam, nicht gleich in alle Länder zu expandieren, sondern sich immer nur ein Land nach dem anderen vorzunehmen.

Stärken Sie Ihre Präsenz in den sozialen Medien

Das Gute an modernem Marketing ist, dass es hauptsächlich online stattfindet. Als E-Commerce-Business müssen Sie sich (zumindest anfangs) nicht darum kümmern, lokale TV-Werbung in anderen Ländern zu kaufen, wenn Sie global auftreten möchten und müssen auch kein Einzelhandelsgeschäft in Übersee eröffnen, um zusätzlich Laufkundschaft zu erhalten. Die Wahrheit ist, dass E-Commerce-Unternehmen relativ einfach in der ganzen Welt expandieren können, denn die Welt ist, zumindest theoretisch, nur einen Klick entfernt.

Damit Ihr E-Commerce-Unternehmen im Ausland wachsen kann, sollten Sie eine Kampagne für die sozialen Medien entwickeln, die sich auf internationale Nutzer fokussiert. Das können Sie auf unterschiedliche Art und Weise tun, doch viele Unternehmen haben mit den folgenden Strategien Erfolge verzeichnet:

  • Arbeiten Sie mit Social-Media-Influencern, die viele internationale Follower haben.
  • Verwenden Sie Facebook- und Instagram-Werbeanzeigen, die auf globale Demografien abzielen.

Ersteres bedarf ein wenig Recherche, denn Sie müssen nicht nur Influencer finden, sondern solche, die Ihre Marke repräsentieren möchten. Letzteres gestaltet sich etwas einfacher, da Sie Ihre Werbeanzeigen ganz einfach festlegen können, um ein anderes Land oder eine andere Stadt damit anzusprechen. Sie könnten auch einen Social-Media-Contest für ein internationales Publikum organisieren, bei dem Teilnehmer Ihrer Marke folgen und sie Freunden weiterempfehlen müssen.

Außerdem sollten Sie dafür sorgen, den lokalen Jargon zu verwenden, damit internationale Nutzer problemlos finden können, wonach sie suchen. Denn was ein „tank top“ in den Vereinigten Staaten ist, heißt im Vereinten Königreich „vest“. Schließlich möchten Sie nicht, dass es zu Missverständnissen kommt.

Bieten Sie viele Zahlungsoptionen an

Unterschiedliche Länder bevorzugen unterschiedliche Zahlungsoptionen. In den Vereinigten Staaten bevorzugen Kunden vor allem die Kreditkarte, doch in anderen Ländern werden kontaktlose Karten und digitale Geldbörsen wie PayPal, Google Pay und Apple Pay bevorzugt. Chinesische Kunden bevorzugen beispielsweise einen Service, der AliPay heißt, während einige europäische, nordamerikanische und südamerikanische Kunden die Zahlungsoption Stripe bevorzugen.

Nach aktuellem Stand belaufen sich die Verkäufe, die über Apps getätigt werden, auf 55 % aller mobilen Transaktionen im E-Commerce, wobei Amazon, Poshmark und Letgo zu den Spitzenreitern zählen. Das liegt vor allem daran, dass Apps einen schnellen Bezahlvorgang ermöglichen. Doch auch ohne App-basierte Zahlungen hat ein Großteil der E-Commerce-Plattformen wie Shopify bereits internationale Zahlungsoptionen integriert. Je mehr Zahlungsoptionen Sie akzeptieren, desto einfacher ist es für den Verbraucher zum Kunden zu konvertieren und Einfachheit ist schließlich das A und O. Nach aktuellem Stand liegt die Abbruchquote bei einem Online-Einkauf in allen Branchen bei ungefähr 70 %.

Bieten Sie rund um die Uhr Kundenbetreuung

Das größte Problem bei der internationalen Expansion sind die Zeitzonen. Mit all den unterschiedlichen Zeitzonen, die es in der Welt gibt, kann es für internationale Kunden schon schwierig genug sein, ein Unternehmen während dessen Geschäftszeiten zu erreichen. Noch schwieriger wird es, wenn man bedenkt, dass einige Orte einen enorm großen Zeitunterschied zueinander aufweisen. China ist der Ostküste der Vereinigten Staaten beispielsweise 13 Stunden voraus. Mit anderen Worten: Amerikaner schlafen in der Regel, wenn Chinesen wach sind. Wie kümmert man sich also um Kunden, wenn man selbst nicht im Büro anwesend ist – oder noch nicht einmal wach ist?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für E-Commerce-Unternehmen, einen Rund-um-die-Uhr-Service für Kunden anzubieten. Einige entscheiden sich dafür, die Hilfe eines Chatbot in Anspruch zu nehmen (denn künstliche Intelligenz schläft nie). Andere wiederum beschäftigen Kundenservice-Vertreter in Schichten, die außerhalb der traditionellen Geschäftszeiten angesetzt sind. Dadurch entsteht ein größeres Service-Fenster, auch wenn es nicht alle 24 Stunden eines Tages abdeckt. Wiederum andere lagern ihren Kundenservice vollständig in Unternehmen aus, die sich auf Rund-um-die-Uhr-Kundenbetreuung spezialisiert haben.

Fazit

Ihr E-Commerce-Business international zu expandieren muss nicht kompliziert sein, doch es gibt einige Dinge, die Sie dabei beachten sollten. Sie müssen eine perfekt übersetzte Webseite haben, die an die lokalen Märkte, die Sie anvisieren, angepasst ist, dabei sollten Sie auch unbedingt die Lieferkosten und Versandmethoden entsprechend anpassen. Glücklicherweise helfen Ihnen ein paar kleine Anpassungen bereits dabei, mit Ihrem Unternehmen problemlos den globalen Markt zu betreten.

 

Über Ryan Gould – Vizepräsident Strategie- und Marketing-Services bei elevationb2b.com

Von traditionellen Unternehmen der Fortune-100-Liste bis hin zu erfinderischen Startups, Ryan kann eine langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit unzähligen B2B-Kunden vorweisen. Er entwickelt und verwaltet auf geschickte Art und Weise die Bereitstellung integrierter Marketing-Programme und glaubt fest an Strategiekonzepte und nicht nur an Taktik, die effektiv die Vertriebs- und Marketing-Teams innerhalb eines Unternehmens koordinieren.

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