Viele Deutsche denken, ihr Englisch sei im internationalen Vergleich vorbildlich. Das mag in Bezug auf  sie Sprachkompetenzen mancher europäischer Nachbarn stimmen, doch reicht es noch nicht, um verständlich und vertrauensvoll von ausländischer Kundschaft wahrgenommen zu werden. Viele deutsche Onlinehändler machen auf Ihren englischen Websites immer noch klassische Fehler und verlieren so potenzielle Kunden, die nicht verstehen, was ihnen angeboten wird. Machen Sie den Check: Ist Ihre Website einwandfrei?

Falsche Freunde

So genannte „false friends“ sind zahlreich, gerade bei Sprachen, die so eng miteinander verwandt sind wie das Deutsche und das Englische. Gemeinsame Wurzeln, zum Beispiel im Germanischen, sorgen dafür, dass viele Wörter und Satzstrukturen recht einfach von einer Sprache in die andere übernommen werden können, ohne dass dabei der Inhalt unverständlich wird. In manchen Fällen jedoch ist die vermeintliche Ähnlichkeit beider Idiome zu verlockend und die Bedeutung eines Wortes bedeutet etwas völlig anderes in der Fremdsprache oder, schlimmer, existiert gar nicht. Jeder kennt mittlerweile das Beispiel vom „Handy“, das dem Engländer zwar als Adjektiv für „praktisch, nützlich“ bekannt ist, nicht aber in der Bedeutung des Mobiltelefons, das unter „mobile“ läuft. Doch gibt es insbesondere im Business-Bereich noch andere Wörter, die auf semi-professionell übersetzten Websites immer wieder auftauchen und deren deutschen Ursprung schnell verraten:

Während deutsche Unternehmen gerne ganz kosmopolitisch Ihren Firmensitz auf der Homepage als „Headquarter“ angeben, ist der grammatikalisch korrekte Ausdruck das Pluralwort „Headquarters„. Dieser Begriff ergibt auch 15 Mal mehr Treffer auf Google als die vermeintlich internationale Version im Singular.

Ähnliches gilt für das bei deutschen Arbeitnehmern immer beliebtere „Home Office“ – was in unseren Ohren vertraut und verständlich klingt, wirkt auf englische Muttersprachler befremdlich. Wer also zum Beispiel in einer internationalen Stellenanzeige damit wirbt, zukünftige Kollegen könnten auch vom heimischen Schreibtisch aus tätig sein, sollte das besser korrekt „Work from home“ nennen.

Sie schlagen den Besuchern Ihrer Website vor, doch gleich einen Termin mit einer Ihrer Kundenberaterinnen oder Account Manager zu vereinbaren? Auch wenn das deutsche „Datum“ oder das französische „date“ est nahelegen: der Termin oder das Treffen heissen im Englischen nach wie vor „appointment“ – alles andere würde als romantisches Stelldichein verstanden, das in mancher Situation die richtige Vokabel sein mag, aber nicht in einem geschäftlichen Kontext.

Weitere gängige Beispiele für falsche Freunde, vom Beamer über die Chance bis hin zur Justiz finden sich zum Beispiel hier.

Falsch lokalisiert

Etwas weniger strikt geregelt als Vokabular ist die Angabe zum Beispiel von Zahlenformaten. Nichtsdestotrotz führen falsch lokalisierte Währungen, Zeitangaben und andere Werte gerne zu Verwirrung bei internationaler Audience. Einer der Klassiker ist die Uhrzeit. Wer mit nordamerikanischen oder englischen Firmen geschäftlich zu tun hat, mag ungefähr verstanden werden, wenn er ein Meeting für „16:00h“ anberaumt, doch wirklich authentisch für den englischen Muttersprachler wirkt nur das 4 p.m.
Gleiches gilt für die Angabe von Zahlen ab 1000. Sie haben 2000 Kunden? Auf der amerikanischen Website sollte ein Komma nach der ersten Tausender-Stelle folgen, also 2,000. Geht es hingegen um genaue Größenangaben, zum Beispiel bei einem Schraubenkopfdurchmesser, der genau 2,00 cm beträgt, muss an die Stelle des Kommas im Geschäft mit dem amerikanischen Markt ein Punkt, also 2.00.

Zur Lokalisierung gehören ebenso „kleine“ Texte, die man gerne vergisst. Dazu zählen Fehlermeldungen oder Alt-Texte. Wenn diese nicht auf Englisch übersetzt werden, besteht die Gefahr, dass Kunden irritiert sind und die Seite verlassen, ohne ihre Kaufaktion abgeschlossen zu haben.

Verschreiber

Einer der häufigsten Fehler auf Websites, die auf Englisch übersetzt werden, sind Schreibfehler.  Manchmal handelt es sich dabei um simple Varianten des amerikanischen, beziehungsweise britischen Englisch, die durcheinandergebracht werden. Wenn Ihr Unternehmen also ganz britisch im „City Centre“  (statt „Center“) anzutreffen ist, Sie aber ein amerikanisches „Customer Program“ (anstatt „Programme“) anbieten, besteht die Gefahr, dass Website-Besucher merken, dass hier einige kulturelle Hintergründe miteinander vermischt wurden und Ihre internationale Business-Kompetenz geringer einschätzen, als sie  eigentlich ist.

Abgesehen davon unterlaufen deutschsprachigen Onlineanbietern aber häufig einfache Schreibfehler, die von Verwechslungen mit anderen Wörtern oder gängigen Schreibweisen im Deutschen herrühren. Sie bieten Werbung an, schreiben das aber statt „advertisement“ so wie man es spricht, „advertisment“? Immerhin sind Sie damit nicht alleine, dieser Fehler zählt laut der Cambrige-English-Vereinigung zu den Top 3 in der Liste der häufigsten englischen Verschreiber. Ebenso ganz vorne dabei: „then“ statt „than“, wenn es um einen Vergleich geht, bei dem im Deutschen „als“ stehen würde oder das Wort „address“, das in manchen Fällen auf Unternehmenswebsites mit nur einem „d“ geschrieben wird wie im Deutschen.

Generell gilt also: Selbst wer glaubt, schon höchste Standards erreicht zu haben, kann durch erneute Korrektur nur dazugewinnen. Welche weiteren Tricks zu mehr Vertrauen bei internationalen Kunden und letztlich zu mehr Conversion führen, fasst dieser Guide zusammen:

Conversion Rate steigern

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