Wie man einen Übersetzer auswählt: Teil 1

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Die Wahl einer Übersetzungsmethode ist ein bisschen wie die Wahl der Reisegarderobe: Es gibt keine Passepartout-Option, die für alle Situationen passt. Gewiss gibt es einige Teile, die Sie auf jeden Fall brauchen, aber selbst deren Auswahl hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Dasselbe gilt für Übersetzungsprojekte: Sie müssen vor Beginn Ihres Projekts eine Reihe von Faktoren beachten. Dazu gehören Art, Komplexität und Umfang der zu übersetzenden Dokumente oder Webinhalte, aber auch Ihr eigenes Budget und Ihr Zeitplan.

Heutzutage stehen einem Unternehmen vielerlei Übersetzungsmethoden offen. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile, und daher geben wir Ihnen hier einen schnellen Überblick über die verschiedenen Arten von Übersetzungsdiensten.

 

1. Interne Übersetzung

Diese Methode ist bei vielen kleinen (und großen) Unternehmen beliebt. Scheinbar kann man auf diese Weise seine Broschüren oder Webinhalte schnell in viele Sprachen übertragen. Auf den ersten Blick wirkt es wie die ideale Lösung, bei näherem Hinsehen stellen sich aber doch Bedenken ein. Hier ein paar wichtige Überlegungen, die gegen eine interne Übersetzung sprechen:

  • Sie ist nicht kostenlos: Sie müssen die Arbeitszeit Ihres Mitarbeiters im Rahmen seines normalen Arbeitstags bezahlen. Die Zeit, die der Mitarbeiter für die Übersetzung braucht (meist mehr, als ein professioneller Übersetzer brauchen würde), ist also nicht gratis.
  • Es gibt keine Qualitätsgarantie: Auch wenn Ihre Mitarbeiter Muttersprachler sind, müssen sie keine Branchenexperten sein oder gut schreiben können (oder glauben Sie wirklich, dass Ihr Buchhalter François für Ihre französischsprachige Website hervorragenden Marketingcontent schreiben wird?)

Wann man es einsetzen sollte: Interne Übersetzungen können hilfreich sein, wenn es nur darum geht, Kundenkommentare oder interne E-Mails zu verstehen, aber für Ihre Geschäftskorrespondenz, auch für Antworten auf Äußerungen Ihrer Kunden, sollten Sie einen professionellen Übersetzungsservice beauftragen.

 

2. Freiberufliche Übersetzer

Freiberufliche Übersetzer sind Profis, die aus einer oder mehreren Sprachen in ihre Muttersprache übersetzen. Sie haben oft Fachkenntnisse auf mehreren Gebieten, etwa technisches Wissen über Maschinenbau oder Erfahrung im kreativen Schreiben von Marketingcontent. Bevor Sie allerdings einen freiberuflichen Übersetzer beauftragen, sollten Sie Folgendes bedenken:

  • Nicht alle freiberuflichen Übersetzer sind gleich: Auch wenn sie dieselben Sprachen sprechen, bringen sie unterschiedliche Schreibstile, Kompetenzen und Erfahrungen mit.
  • Kein freiberuflicher Übersetzer spricht alle Sprachen dieser Welt: Erwarten Sie nicht, dass es einen Übersetzer gibt, der Ihre Website in alle gewünschten 10 Sprachen übersetzen kann. Sie müssen für jede Sprache einen eigenen Übersetzer beauftragen, weil Profis nur in ihre eigene Muttersprache übersetzen.
  • Sie haben auch andere Kunden: Bedenken Sie, dass ein freier Übersetzer wahrscheinlich an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet. Da können Sie nicht erwarten, dass er alles liegen und stehen lässt, nur weil Sie ihm in letzter Minute eine Pressemitteilung vorlegen, die in höchstens einer Stunde übersetzt sein soll.

Wann man einen freiberuflicher Übersetzer beauftragen sollte: Am besten sind sie für kleinere Projekte mit hohem Stilniveau geeignet. Sie müssen daran denken, vorausschauend zu planen und dem Übersetzer mitzuteilen, was genau Sie von ihm erwarten.

 

3. Crowdsourcing

In den letzten Jahren sind Online-Übersetzungsplattformen entstanden, durch die man Inhalte einfacher und schneller in mehrere Sprachen übertragen kann. Diese Arten von Plattformen verfügen in der Regel über eine Mischung aus professionellen Übersetzern und sorgsam ausgesuchten Muttersprachlern, die an Ihrem Dokument arbeiten. Auch bei der Verwendung einer Online-Übersetzungsplattform gilt es, einige Punkte zu bedenken:

  • Geben Sie Anweisungen: Online-Plattformen machen vieles leichter, aber Ihre Gedanken lesen können sie (noch) nicht. Um Verwirrung und Zeitverschwendung zu vermeiden, sagen Sie dem Übersetzer genau, was Sie möchten, und zwar sowohl hinsichtlich des Schreibstils als auch der Anpassung an lokale Gegebenheiten.
  • Wählen Sie das richtige Niveau: Viele dieser Plattformen bieten unterschiedliche Preismodelle je nach Serviceniveau an. Es mag eine Versuchung sein, das billigste nehmen, aber Vorsicht: Achten Sie darauf, was Sie für die einzelnen Preisstufen bekommen. Oft ist die unterste Ebene nur für einfache Wort-für-Wort-Übersetzungen von Produktbeschreibungen oder einfachen Texten geeignet. Wenn Sie Shakespeares Sonette wünschen, müssen Sie schon das entsprechende Premium-Niveau wählen.

Wann man eine Online-Übersetzungsplattform verwenden sollte: Eine solche ist am besten dann geeignet, wenn Sie ein hohes Übersetzungsvolumen verarbeiten oder in mehrere Sprachen übersetzen lassen möchten. Wenn Sie eine Online-Übersetzungsplattform beauftragen, können Sie alles über eine einzige Schnittstelle regeln, statt sich mit mehreren freien Übersetzern abzustimmen. Wenn Sie komplexe Dateiformate zu verarbeiten haben oder Übersetzungen zu ausgefallenen Fachgebieten benötigen, müssen Sie möglicherweise vorab Kontakt zu Ihrem Online-Übersetzungsdienst aufnehmen, bevor Sie eine Übersetzung anfordern, um zu prüfen, ob die Plattform dies so umsetzen kann.

 

Halt! Es gibt noch mehr zu sagen!

Im heutigen Blogbeitrag geht es um die Optionen, die einem bei herkömmlichen Übersetzungstypen offenstehen, etwa Dokumenten und Webinhalten. Morgen befassen wir uns mit komplexen Übersetzungsprojekten und fragen, woran man auf der Suche nach einer Lösung alles denken muss.

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