2017 erreichten die weltweiten Investitionen in Start-ups der FoodTech- und AgriTech- Branche 10,1 Milliarden US-Dollar. Ein Rekord für diese Branche, deren Finanzierung seit mehreren Jahren stetig wächst.

Von der Förderung einer gesünderen Ernährung über die Reduzierung von Abfällen bis hin zu den allgegenwärtigen Lieferplattformen ist die globale FoodTech-Branche ein boomender Sektor. Und das trotz des in den Medien verbreiteten Scheiterns erfolgversprechender Unternehmen wie zum Beispiel Take Eat Easy in Belgien.

Wer sind die aufstrebenden Grössen in der FoodTech-Branche? Welches sind die führenden Startups der Branche in Europa und weltweit? Hier ein kurzer Überblick:


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Nach Hause oder ins Büro gelieferte Mahlzeiten: die führenden Start-ups der FoodTech-Branche

Deliveroo, Foodora, Nestor, Delivery Hero, FoodChéri… Die Plattformen für die Lieferung von Mahlzeiten nach Hause und ins Büro sind zahlreich und vermehren sich stetig. Alle haben jedoch nicht das gleiche Modell. Grundsätzlich unterscheidet man 3 Arten von Essenslieferplattformen:

Die Aggregatoren

Über eine Online-Plattform können die Verbraucher mit Hilfe der Aggregatoren Menüs und Preise verschiedener Restaurants vergleichen. Bei der Bestellung erhält der Aggregator vom gewählten Restaurant, das sich um die Lieferung kümmert, eine Provision. Auf diesem Markt sind der deutsche DeliveryHero (der seinen Konkurrenten und Landsmann Foodpanda 2016 gekauft hat), das englische Just Eat (das den Franzosen AlloResto gekauft hat) oder der amerikanische GrubHub die größten Akteure.

Die Lieferanten

Sie kennen sicherlich Deliveroo oder Foodora: Diese beiden europäischen Start-ups (das erst englisch, das zweite deutsch) gehören zu den besten in der Branche. Dank dieser Unternehmen müssen sich Restaurants nicht mehr um die Logistik kümmern oder können überhaupt erst mit dem Lieferservice beginnen! Für Startups sind die Wachstumschancen angesichts der Vielzahl von Restaurants in der Welt fast endlos.  

Die Online-Restaurants

Schließlich sind da noch diejenigen, die sich auf Hausgemachtes und nicht auf Partnerschaften mit Restaurants konzentrieren: darunter das französische Nestor (bereits rentabel, eine Leistung im FoodTech-Sektor), das mit der Hilfe renommierter Küchenchefs täglich ein einzigartiges Menü für 15 € zubereitet. Bei den etwas anderen Modellen erfreuen Frichti, PopChef oder FoodChéri jeden Mittag die Geschmacksknospen der Pariser.

Die Food Box: das neue Geschenk für alle Gelegenheiten?

In allen Geschäftsbereichen sind „Box“-Abonnements auf dem Vormarsch: Beauty, Mode, Lifestyle, Tee, Blumen, Bier… und natürlich Essen.

Einige, wie die amerikanischen Plated oder TryTheWorld bieten Originalrezepte und alle Zutaten, die man für leckere ausgewogene Mahlzeiten braucht. Andere surfen auf der Bio- oder glutenfreien Welle wie die Cookie-Box Lush Bites oder Love With Food. Wenn es würziger sein soll, stehen Labels wie Hot Sauce Depot oder Flaming Licks zur Wahl.

In Frankreich konzentrieren sich die beliebtesten Boxen eher auf lokale Produkte aus der Region: Wein von Le Petit Ballon, Käse von Tentation Fromage oder Les Nouveaux Fromagers oder Delikatessen in der Gourmet Box.

Zu ganz unterschiedlichen Preisen erobern diese Boxen die Rankings der beliebtesten Geschenke im Sturm: Ihre Qualität ist unbestritten und der Markt für Abo-Angebote boomt.

Wenn Technologie, Chemie und Essen Hand in Hand gehen

Rindfleisch, das kein Rindfleisch ist

Versuchen Sie verzweifelt, auf eine vegetarische Diät umzusteigen, können aber einem guten Steak nicht widerstehen? Impossible Foods hat vielleicht die Lösung für Sie: ein blutiges Steak, das wie Rindfleisch schmeckt und aussieht… aber vegetarisch ist.

2011 entwickelte der Genetiker Patrick Brown ein Rezept mit Weizenproteinen, Kartoffel und Kokosöl für den Geschmack. Leghämoglobin sorgt für die Farbe und das blutige Aussehen. Ein gutes Mittel gegen den übermäßigen Fleischverzehr, der auf lange Sicht nicht realisierbar (und umweltschädlich) ist.

Insekten, das Nahrungsmittel der Zukunft?

Sie träumen davon, einen gesunden Proteinriegel zu finden, der geschmacklich wirklich überzeugt? Dann ist vielleicht Exo Protein etwas für Sie, ein Proteinriegel aus Heuschreckenpulver. Das mag wenig appetitlich erscheinen, hat dem US-Startup jedoch zu 5 Millionen Dollar Fundraising verholfen.

Die Mahlzeiten: ein Zwang?

Sind Sie es leid, beim Einkaufen, Kochen, Essen Zeit (und Geld) zu verschwenden? Sie brauchen ein All-in-One-Essen, das nur wenige Sekunden dauert? Das deutsche Label Betrand und das französische Feed bieten nahrhafte Riegel und Getränke in Bioqualität als Alternative zur herkömmlichen Ernährung.

Das kalifornisches Pendant Soylent entstand in der Küche seines Gründers Rob Rhinehart, der Essen insgesamt sogar als einen Moment des Zwangs und als Kostenfaktor sieht. Eine etwas traurige Sicht der Dinge, die sicherlich zu nahrhaften Produkten führt. Diese stammen aber aus genverändertem Anbau, auf den der Gründer stolz ist.

Viele andere Bereiche werden von den Start-ups der FoodTech untersucht und neu erfunden: Supply Management für Restaurants, Ernährungscoaching, Verarbeitung und Vertrieb von Produkten… „Vom Bauernhof auf den Tisch“, derartige Slogans fassen die Idee zusammen.

Die Branche ist spannender als je zuvor angesichts der sich ändernden Ernährungstrends. Während die Foodtech-Branche in Europa noch relativ am Anfang steht, ist sie jenseits des Atlantiks bereits gut etabliert: europäische Unternehmer können also nur gewinnen, wenn sie sich von den Amerikanern inspirieren lassen und mit in Europa bewährten Modellen antworten.

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