9 Strategien für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce

Von

9 Strategien für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce

Bis 2029 soll der Online-Handel in den USA auf 1,1 Billionen US-Dollar anwachsen, prognostiziert Statista. Ein neuer Rekord! Mit dem Wachstum und der Ausweitung des E-Commerce steigt jedoch auch das Verpackungsaufkommen. „So viele Lieferungen, das muss doch die Umwelt belasten …“: Verbraucher sind sich der negativen Auswirkungen des E-Commerce auf die Umwelt durchaus bewusst. Sie möchten die Kunden Ihrer Website gern beruhigen? Hier kommen 9 Strategien, durch die Sie Ihren Online-Handel nachhaltiger gestalten! 🌱


Umweltfreundlicher E-Commerce: Statistiken und wichtige Trends

Noch vor zehn Jahren beruhte die Einführung umweltfreundlicher Maßnahmen ausschließlich auf der persönlichen Überzeugung des CEO eines Unternehmens oder des Betreibers eines Online-Shops.

Heute ist der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit für die meisten Verbraucher eine zwingende Notwendigkeit.

Zahlen belegen dies eindrucksvoll:

Gemäß einer McKinsey-Studie gründen 66 % der Verbraucher ihre Kaufentscheidung zumindest teilweise darauf, ob ein Produkt umweltfreundlich ist. Bei den Millennials sind es bereits 75 %.

Eine weitere Studie zeigt, dass 72 % der Verbraucher mehr umweltfreundliche Produkte kaufen als vor fünf Jahren. 81 % planen sogar, in den nächsten fünf Jahren noch mehr solcher Produkte zu kaufen.

Ebenfalls interessant: Verbraucher sind bereit, bis zu 5 % mehr für umweltfreundliche Produkte auszugeben.

Last but not least: Die Generationen Y (geboren zwischen 1980 und 2000) und Z (geboren ab 2000) sind besonders umweltbewusst und achten am meisten auf die Nachhaltigkeit der Produkte, die sie online kaufen.

Und das ist nur der Anfang … Experten zufolge wird nachhaltiger E-Commerce in den kommenden Jahrzehnten zu einem Hauptanliegen aller Verbraucher, die Produkte online kaufen.

Deshalb ist es jetzt an der Zeit, die Initiative zu ergreifen und diese 9 Tipps anzuwenden, um Ihre E-Commerce-Website nachhaltiger zu gestalten.


klimaschutz-internationale-expansion



Wie gestalte ich meinen E-Commerce nachhaltiger?


1. Wählen Sie einen umweltfreundlichen Webhoster

Eine Website zu hosten ist sehr energieintensiv. Rechenzentren bestehen aus Tausenden von Computern, die rund um die Uhr im Einsatz sind. All diese Maschinen müssen gekühlt werden, damit die Server reibungslos funktionieren, und das verschlingt jede Menge Energie.

Eine mögliche Alternative ist der Wechsel zu einem sog. „grünen“ Webhosting-Anbieter („Green Hosting“).

In Frankreich beispielsweise zu O2Switch, der:

  • 94 % kohlenstofffreie Energie verwendet
  • Alte Hardware (Server) recycelt
  • Server über kurze Transportwege bezieht
  • All seine Abfälle recycelt (außer Speichermedien)
  • Energieeffiziente Klimaanlagen einsetzt
  • Kontinuierliche Entwicklung zu umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Betriebsmethoden anstrebt

Und das alles ohne Abstriche bei der Geschwindigkeit und Performance der gehosteten Websites! Weitere „grüne“ Webhosting-Anbieter sind z. B. PlanetHoster und Infomaniak in Frankreich sowie WindCloud und IONOS in Deutschland.


2. Optimieren Sie Ihre E-Commerce-Website für den Dark Mode

Vor allem bei mobilen Geräten reduzieren immer mehr Nutzer die Helligkeit ihrer Geräte, um den Akku zu schonen.

Um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, können Sie den Kunden vorschlagen, die Farben umzukehren und einen dunklen Hintergrund mit hellem Text zu verwenden. Der „Dark Mode“ oder Dunkelmodus (auf Deutsch) bietet ein besseres Leseerlebnis bei schlechten Lichtverhältnissen und entlastet die Augen.


Lesen Sie auch: „Optimierung Ihrer Website für den M-Commerce



3. Umweltfreundliche Verpackungslösungen bevorzugen

In Bezug auf Verpackungen gibt es eine Reihe von Best Practices, die Sie anwenden können, um Ihren E-Commerce nachhaltiger zu gestalten:


♻️

Hipli bietet Verpackungen an, die 100-mal wiederverwendet werden können. Kunden können diese Verpackungsart bei der Auswahl der Lieferart wählen. Diese werden dann nach Hause geliefert und müssen nur noch per Post über den nächstgelegenen Briefkasten an den Online-Händler zurückgeschickt werden. Die Verpackung kann dann vom E-Commerce-Anbieter für den nächsten Versand wiederverwendet werden.



4. Nachhaltige Lieferlösungen anbieten

Für einen umweltfreundlichen Paketversand können Sie Dienstleister wählen, die Ihre Werte und die Ihrer Kunden teilen.

Folgende Lösungen sind denkbar:

  • Transportunternehmen mit umweltfreundlichen Lieferfahrzeugen (z. B. Hybrid- oder sogar vollelektrische Lieferwagen)
  • Kuriere mit Fahrrädern oder Lastenrädern
  • Spediteure, die sich für die Umwelt engagieren (z.B. das Transportunternehmen Bray in Frankreich).

💡

Wenn ein Zusteller bei einem Kunden klingelt und dieser nicht öffnet, wird er angewiesen, am nächsten Tag wiederzukommen. Dadurch verbraucht er jedoch mehr Kraftstoff. Zur Vermeidung solcher Unannehmlichkeiten empfehlen wir Ihnen die Option der kostenlosen Lieferung an Packstationen. Das motiviert die Kunden, diese umweltfreundliche Lieferart zu wählen und erleichtert den Zustellern die Arbeit.



5. Fördern Sie Click & Collect

Besitzen Sie ein Ladengeschäft? Nachhaltiger als die Intensivierung der Hauszustellung wäre es, die Nutzung von Click & Collect zu fördern.

Bei dieser Lieferart können die Kunden ihre Bestellungen selbst abholen, wie Ihnen sicher bekannt ist. Dadurch können Sie die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens deutlich verbessern, da Sie weniger Produkte ausliefern müssen.


6. Bieten Sie die Reparatur ihrer Produkte während des gesamten Lebenszyklus an

Nehmen Sie das Beispiel der Firma Slean: ihre Produkte können ohne Klebstoffe oder Lötmittel repariert werden. Dadurch verlängert sich ihr Lebenszyklus auf unbestimmte Zeit. Wenn ein Problem auftritt, können die Produkte zur Reparatur an die Lager von Slean (in Frankreich) zurückgeschickt werden.

Diese Initiative ist Teil eines Maßnahmenpakets von Slean zur Erreichung von Zero Waste.

Wie wäre es, sich davon inspirieren zu lassen und ebenfalls eine lebenslange Reparatur der eigenen Produkte anzubieten? Diese Empfehlung gilt insbesondere für Möbel.


7. Produktion auf lokaler oder nationaler Ebene

Es ist eine Sache, seine Produkte in die ganze Welt zu verschicken – aber es ist etwas ganz anderes, wenn ein Produkt bereits um die ganze Welt gereist ist, bevor es in den Handel kommt!

Um Ihre E-Commerce-Website so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Rohstoffe lokal oder national einkaufen
  • Ihre Produkte in der Nähe Ihres Firmensitzes herstellen.

Auf diese Weise können Sie den Einsatz von Verkehrsmitteln für den Transport Ihrer Waren begrenzen. Und schließlich reduzieren Sie die Anzahl der Kilometer, die Ihre Produkte von der Entwicklung bis zu den Händen Ihrer Kunden zurücklegen.


8. Gestalten Sie Ihre Produkte wiederverwendbar

Einige Online-Shops, insbesondere im Kosmetik- und Wellnessbereich, bieten die Möglichkeit, Produkte nachzubestellen.

Das Prinzip ist ganz einfach: Wenn die Behälter leer sind, geben die Kunden sie zurück und bezahlen für die Wiederbefüllung, anstatt einen komplett neuen Artikel zu kaufen.

Durch diese Strategie wird die Produktion und Vermarktung von Plastik drastisch reduziert. Außerdem motiviert es Ihre Kunden zu umweltbewusstem Verhalten, was sich positiv auf Ihr Markenimage auswirkt.

Für manche Menschen kann die Rückgabe der Behälter jedoch ein Hindernis darstellen. Stellen Sie sicher, dass Sie Kunden, die dies nicht wünschen, eine konventionelle Alternative anbieten, idealerweise aus umweltfreundlichem Material.


9. Kompensieren Sie Ihren CO2-Ausstoß

Trotz aller Bemühungen bleibt der Online-Handel eine Branche mit hohem Energieverbrauch. Um den CO2-Fußabdruck Ihrer Website zu reduzieren, können Sie ein oder mehrere umweltfreundliche Projekte finanziell unterstützen, deren Aktivitäten den Ausstoß von Treibhausgasen verringern.

Sie können beispielsweise Mitglied von 1% For The Planet werden, einem weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen, die sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen.


Mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce: kurze Zusammenfassung

Um Ihren E-Commerce umweltfreundlicher zu gestalten, sollten Sie die folgenden bewährten Praktiken anwenden:

  • Entscheiden Sie sich für einen umweltfreundlichen Webhosting-Anbieter
  • Richten Sie einen Dark Mode ein
  • Bevorzugen Sie umweltfreundliche Verpackungslösungen
  • Bieten Sie nachhaltige Lieferlösungen an
  • Fördern Sie Click & Collect
  • Bieten Sie einen lebenslangen Reparaturservice für ihre Produkte an
  • Stellen Sie Ihre Produkte auf lokaler Ebene her
  • Gestalten Sie Ihre Produkte wiederverwendbar
  • Kompensieren Sie Ihren CO2-Ausstoß

Wenn Sie eine oder mehrere der hier aufgeführten Möglichkeiten nutzen, informieren Sie Ihre Kunden darüber. Sie werden es zu schätzen wissen, dass Sie Ihren CO2-Fußabdruck reduzieren.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über Lagermanagment im E-Commerce.

Das könnte Ihnen auch gefallen
Alle Artikel, Market Spotlights, Tipps & Hinweise, Tools