Was den geschätzten weltweiten Einzelhandelsumsatz im Jahr 2022 betrifft, liegt Deutschland mit einem E-Commerce-Umsatz von zirka 97,4 Milliarden Euro auf Platz 6. Und wie so oft geht eine steigende Nachfrage mit einem steigenden Angebot einher. Wie kann man sich nun im E-Commerce von der Konkurrenz abheben?
1. Trichtertechnik
Wie kann man sich im E-Commerce von der Konkurrenz abheben? Diese Frage beschäftigt Onlinehändler immer wieder, insbesondere in einflussreichen Geschäftsfeldern wie Tourismus und Mode.
Unser erster einschlägiger Tipp, um diesem Ziel näherzukommen, ist die Trichtertechnik.
Diese Marketingstrategie basiert auf 6 Phasen der Konversion, die von den Kunden durchlaufen werden:
- Sensibilisierung
- Interesse
- Inbetrachtziehung
- Aktion
- Verkauf
- Bindung
In jeder dieser Phasen müssen Sie Lösungen finden, damit der Kunde den jeweils nächsten Schritt tut. In der Phase der Sensibilisierung geht es zum Beispiel darum, die Zielgruppe auf Sie aufmerksam zu machen. Sie können LinkedIn-Umfragen starten, um mit ihr in Kontakt zu treten und eine erste Verbindung zu knüpfen.
In der Phase „Aktion“ sieht es dann schon ganz anders aus. In dieser Phase kennen die Interessenten Ihre Marke bereits mehr oder weniger gut. Jetzt ist es nur noch ein Schritt bis zum Kauf. In dieser Phase geht es also darum, die Interessenten zum Besuch Ihres Onlineshops oder Ihres Geschäfts zu bringen, um Ihre Produkte zu kaufen.
Um Ihren zukünftigen Kunden dabei zu helfen, sich zu diesem Schritt durchzuringen, können Sie:
- einen Rabatt von X % anbieten (Sie bestimmen den Rabatt, den Sie zu geben bereit sind)
- ein Gefühl der Dringlichkeit erwecken, indem Sie einen Rabatt mit einem entsprechenden Countdown auf Ihrer Startseite platzieren
- eine Warteliste für nicht verfügbare Produkte einrichten (mit E-Mail-Benachrichtigung, wenn das Produkt in der richtigen Größe vorrätig ist)
- Kundenbewertungen unter den Produktbeschreibungen hinzufügen
- relevante Handlungsaufforderungen (CTAs) an strategischen Stellen einbauen (z. B. in Ihren Blogartikeln)
2. Qualifizierte Besucher
Wenn es Ihnen gelingt, qualifizierte Besucher anzuziehen, können Sie sich von Ihren Konkurrenten abheben, die nur auf die schiere Besucherzahl achten.
Hier sind einige Techniken, um qualifizierte Besucher anzuziehen:
- Schreiben Sie für Websites und Blogs desselben (oder eines ähnlichen) Geschäftsfelds
- Schreiben Sie SEO-freundliche Artikel für Ihren Blog
- Richten Sie ein Partnerprogramm ein
- Werben Sie auf Facebook Ads und Google Ads
- Organisieren Sie Veranstaltungen (online und offline)
- Analysieren Sie die Besucherzahlen Ihrer Website und passen Sie Ihre Strategie an (Beispiel: Wenn Instagram einen hohen Traffic generiert, können Sie Ihre Bemühungen in diesem sozialen Netzwerk verstärken)
3. Das Vertrauen der Besucher stärken
Misstrauische Verbraucher kaufen nichts. Gerade im Internet kann das Schaffen von Vertrauen eine große Herausforderung sein. Laut einer Studie des IFOP-Instituts sind 63 % der Internetnutzer nicht bereit, ein Produkt in einem ihnen unbekannten Geschäft zu kaufen.
Eine weitere interessante Tatsache ist, dass Männer dem Bekanntheitsgrad einer Website mehr Bedeutung beimessen als Frauen (66 % gegenüber 60 % bei den Frauen).
Um das Vertrauen der Besucher zu stärken, sollte Ihre Website über ein SSL-Zertifikat verfügen. Erstellen Sie qualitativ hochwertige Produktbeschreibungen und lassen Sie diese professionell übersetzen. Bieten Sie ein flexibles Rückgabe- und Umtauschrecht an und stehen Sie Ihren Kunden für Fragen telefonisch zur Verfügung (Sie können auch häufig gestellte Fragen – FAQ – bereitstellen) Statten Sie Ihre Website schließlich mit Social Proofs aus:
- Kundenmeinungen
- Ratings
- Sternebewertungen
- Fotos von den Einkäufen Ihrer bisherigen Kunden unter den Produktbeschreibungen usw.
4. Personalisierte Kundenerfahrung
Die Verbraucher wollen immer stärker individuell angesprochen werden. Um sie zufriedenzustellen, ist es daher von großer Wichtigkeit, personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen, insbesondere für neue Besucher.
Sie können Werkzeuge der künstlichen Intelligenz einsetzen, um Schlüsselkennzahlen (KPIs) wie z. B. das Nutzer- und Konsumverhalten zu analysieren.
Mithilfe solcher Informationen können Sie dynamische Inhalte anbieten. Das bedeutet, dass nicht allen Personen, die auf Ihre Website gelangen, derselbe Inhalt angezeigt wird.
Laut Content Marketing ändern sich dynamische Inhalte je nach Timing und Interaktion des Nutzers. Zum Beispiel kann ein Pop-up mit einem Willkommensangebot von 10 % auf der Startseite angezeigt werden, wenn ein Interessent Ihre Website zum ersten Mal besucht.
5. Mehrere Akquisitionskanäle
Wenn Sie verschiedene Akquisitionskanäle einsetzen, können Sie den Traffic Ihrer E-Commerce-Seiten diversifizieren. So wird es Ihnen gelingen, sich von Ihrem größten Konkurrenten abzuheben!
Hier einige Möglichkeiten für die Akquisition von Traffic:
- Online-Rezensionsseiten (für Smartphones zum Beispiel Les Numériques)
- Soziale Netzwerke (TikTok, Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter usw.)
- Hyperlokale SEO
- Newsletter, E-Mailing und die Übersetzung von Marketing-E-Mails
- Einschlägige Beiträge in Foren, Blogs (als Kommentar) und auf den Seiten sozialer Medien (z. B. Facebook-Gruppen)
- YouTube-Videos (Unboxing, Test, FAQ, Tutorial usw.)
- Influencer
6. Warenkorbabbrüche reduzieren
Laut einer kürzlich durchgeführten Studie werden 70 % der Online-Warenkörbe abgebrochen, bevor sie bezahlt wurden. Die Gründe für diese Abbrüche sind vielgestaltig: Unentschlossenheit, hohe Preise, zu hohe Versandkosten, langsame Website, fehlende Zahlungsmethode u. v. m.
Wie lässt sich das vermeiden?
Um sicherzustellen, dass Sie wettbewerbsfähige Preise anbieten, empfehlen wir Ihnen, eine Marktstudie durchzuführen.
Damit können Sie Folgendes herausfinden:
- den Preis Ihrer Mitbewerber
- die auf deren E-Commerce-Seiten angebotenen Zahlungsmethoden
- ihre Versandkosten
- ihre Rücksendebedingungen
- ihre meistbesuchten Seiten usw.
Dank dieser Daten können Sie Ihre Preise und Angebote anpassen, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
7. Abonnement-System
Wenn Sie Produkte verkaufen, die Ihre Kunden in regelmäßigen Abständen benötigen (z. B. Zahnpasta, Trockenfutter für Hunde, Webhosting …), kann es sinnvoll sein, ihnen ein Abonnement zu einem reduzierten Preis anzubieten.
Ein Abonnement-System ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Ihre Konversionen zu steigern.
Sie können z. B. auf der Produktseite den normalen Preis und den Preis anzeigen, der bei einem Abonnement fällig wird (mit dem Rabatt auf den ursprünglichen Preis in Fettdruck). Noch ein Beispiel: Übernehmen Sie bei Abschluss eines dreimonatigen Abonnements die Versandkosten.
Das Ergebnis? Weniger Arbeit für Sie und garantierte Kundenbindung über die Dauer des Abonnements.
8. Personalisierte Produktempfehlungen
Verhaltensdaten – sagt Ihnen das etwas?
Diese Marketingdaten sind eine wertvolle Hilfe, um gezielte Produktempfehlungen auszusprechen. Wie in diesem Bild können Sie Produkte anzeigen, die den Nutzern gefallen könnten. Stützen Sie sich dazu auf die Online- und Offline-Aktivitäten der Kunden, um ihre tatsächlichen Bedürfnisse besser einschätzen zu können.
Mit Tools wie Nosto oder Clarity können Sie das Verhalten der Nutzer Ihrer E-Commerce-Website analysieren. Mithilfe dieser Tools können Sie mühelos Produkte in den Vordergrund stellen, die auf regionaler Ebene im Trend liegen und/oder solche, die sich der Kunde zuvor angesehen hat.
9. Schnelle Beantwortung der Fragen von Internetnutzern
Freundlich und herzlich zu sein ist das eine. Etwas ganz anderes ist es, Kundenanfragen per Telefon oder E-Mail zügig zu beantworten. Genau das aber ist von entscheidender Bedeutung.
Schnelligkeit in der Kundenerfahrung ist ein probates Mittel, um sich im E-Commerce von der Konkurrenz abzuheben. Die Verbraucher (ob sie nun bereit sind, zur Tat zu schreiten, oder nicht) erwarten eine sofortige Antwort auf ihre Fragen. Es kann sich daher lohnen, in Ihren Onlineshop einen Live-Chat einzubetten, insbesondere wenn Ihre Kunden Ihnen regelmäßig Fragen stellen.
10. Eine effiziente SEO-Strategie
Ein letzter Tipp, um sich im E-Commerce von der Konkurrenz abzuheben: Setzen Sie auf eine konsequente SEO-Strategie. Die Nr. 1 bei Google zu sein, ist einer der 10 E-Marketing-Trends, die Sie kennen sollten.
Um das zu schaffen, müssen Sie:
- häufig und regelmäßig Blogartikel verfassen
- auf die Länge Ihrer Sätze achten (idealerweise weniger als 15 Wörter pro Satz)
- interne Verlinkung nutzen, um Ihre Blogartikel miteinander zu verbinden
- die richtigen Schlüsselwörter definieren und verwenden
- eine Backlink-Strategie implementieren
- Guest Blogging betreiben
- sicherstellen, dass das UX-Design der Website ansprechend und funktional ist
- Ihre Ergebnisse analysieren und Ihre Maßnahmen entsprechend anpassen
Sich im E-Commerce von der Konkurrenz abheben: Zusammenfassung
Wie Sie sehen, gibt es viele Methoden, um sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben. Wettbewerbsfähige Preise anzubieten ist die naheliegendste Lösung, aber bei weitem nicht die einzige.
Punkte können Sie auch sammeln mit
- der Technik des Verkaufstrichters
- einem SSL-Zertifikat und detaillierten Produktbeschreibungen
- einer besseren Ausrichtung auf Ihre Interessenten
- einer personalisierten Kundenerfahrung
- mehr Akquisitionskanälen
- attraktiveren Rückgabe- und Umtauschbedingungen
- einem Abonnement-System
- personalisierten Produktempfehlungen
- schnellen Antworten per Telefon und E-Mail
- einer konsequenten SEO-Strategie
Welchen Hebel wollen Sie nutzen? Den letztgenannten? Dann sehen Sie sich gleich die 9 häufigsten SEO-Fehler an (die Sie unbedingt vermeiden sollten).